Sie sind süß und flauschig. Die Schafe auf Island. Doch warum der Schein trügt, das werdet ihr jetzt erfahren:
Als Tourist das erste Mal auf dieser wunderschönen Insel erwartet man natürlich viel Natur und überall Islandpferde. Doch für mein Gefühl gibt es viel mehr Schafe dort, als alles andere. Sie sind einfach überall. Auf den Wiesen und an steilen Hängen, da wird mir direkt wieder schwindelig, wenn ich nur daran zurückdenke.
Die Frage, die wir uns alle so oft gestellt haben – wie zum Teufel sind die dort nur hingekommen?
Wir werden es wohl nie erfahren.
Was wir jedoch recht schnell erfahren haben war die Tatsache, dass die isländischen Schafe nicht viel von Touris, wie uns, halten. Am ersten Tag sagte ich noch voll motiviert: „Morgen müssen wir mal an so einer Weide anhalten und ein paar Fotos machen!“. Gesagt getan.
Am zweiten Tag suchten wir uns einen Platz zum Parken und gingen ganz gemütlich zu den Schafen hin. So gemächlich wie wir liefen, drehten sich die Schafe dann allerding um und gingen einfach weg. Ganz ohne Stress. Jedes einzelne zeigte uns einfach seinen Hintern und damit völliges Desinteresse…
Wir gingen schulterzuckend wieder zum Auto und sagten uns, dass sowieso überall Schafe sind. Dann würden wir eben woanders die Gelegenheit haben.
Ab dem dritten Tag optimierten wir dann jedes Mal unsere Strategie, um wenigstens auch nur ein vernünftiges Schafportrait zu bekommen. Ich hatte schließlich ein fertiges Bild im Kopf und das wollte ich auch haben!
Doch selbst die letzte Variante des „Foto-schieß-Angriffs“ führte nicht zum Erfolg: Die Kamera schon während der Fahrt eingestellt und im Anschlag, um sofort fotografieren zu können, sprang ich bereits aus dem Auto, obwohl die Räder kaum standen und hechtete in den Graben. Aber die Schafe drehten sich wie 9 Tage zuvor immer wieder entspannt um und gingen einfach. Als wüssten sie vorher schon, dass gleich wieder ein verrückter Touri-Fotograf anhalten würde.
Arschlochschafe! Immer frei nach dem Motto „Keine Presse, bitte!“
Am letzten Tag unserer Reise besuchten wir nach einer aussichtsreichen Fahrt den Wasserfall Glymur. Dieser liegt abseits der Hauptverkehrsrouten am Hvalfjörður – auf Isländisch bedeutet das Walfjord – und ist mit 196 m der zweithöchste Wasserfall Islands.
Von einem Parkplatz aus sollte es laut Reiseführer 3 km an einer Schlucht entlanggehen, um dort immer wieder Blicke auf den Wasserfall werfen zu können.
Doch bevor wir so weit kamen, passierte für uns das Unmögliche. Wir waren schon einige Minuten gewandert, da sah ich abseits des Weges tatsächlich zwei Schafe. Ich überlegte, ob die Mühe es wirklich wert sein würde zu den Schafen zu klettern. Tat es dann aber doch. Schließlich würde einen Tag später unser Flieger nach Berlin gehen. Also wollte ich es nicht unversucht lassen.
Und tatsächlich gaben mir diese zwei Schafe die Möglichkeit endlich ein Foto zu bekommen. Ganz kurz nur, bevor auch sie sich gemächlich umdrehten und den Hang weiter hochkletterten…Es sind und bleiben doch Arschlochschafe!
Übrigens. Innerhalb dieser 10 Tage durften wir vielen Fotografen bei ihren „Schaf-Jagden“ belustigt zusehen. Wir waren offensichtlich nicht alleine.
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